Wasserwirtschaftlichen Monatsbericht Hessen für September 2024
entspannte Grundwassersituation
Witterung
Der September 2024 war mit einer mittleren Lufttemperatur von 15,3 °C um 1,7 °C wärmer als das langjährige Mittel (1991–2020). Die Sonnenscheindauer betrug 157 Stunden und lag leicht über dem langjährigen Mittelwert (+4 %). Der Gebietsniederschlag war mit 90,1 l/m² um 51 % höher als der langjährige Monatsdurchschnitt.
In weiten Teilen Hessens fielen über 60 l/m². Während im Einzugsgebiet der Diemel und in Teilen Südhessens zwischen 20 l/m² und 60 l/m² Niederschlag gemessen wurden, wurden nahe der hessischen Mittelgebirge verbreitet zwischen 80 l/m² und 100 l/m² festgestellt. In einigen Regionen, wie dem Vogelsberg und Taunus, wurden sogar Niederschläge von über 160 l/m² registriert.
Grundwasser
Für die Regeneration des Grundwassers ist das von November bis Ende April andauernde hydrologische Winterhalbjahr von besonderer Bedeutung. In dieser Zeit, in der die Vegetation ruht und die Verdunstung wegen der niedrigeren Temperaturen geringer als im Sommerhalbjahr ausfällt, kann das Niederschlagswasser größtenteils versickern.
Das hydrologische Sommerhalbjahr dauert von Mai bis Ende Oktober. Das bisherige Sommerhalbjahr war mit 435 l/m² (+28 %) deutlich niederschlagsreicher als im langjährigen Vergleichszeitraum (1991 – 2020).
Die Grundwassersituation zeigte sich überwiegend stabil, mit an vielen Messstellen hohen bis sehr hohen Grundwasserständen. So wurden an 42 % der Messstellen sehr hohe (Vormonat 51 %) und an 28 % hohe Grundwasserstände (Vormonat 24 %) verzeichnet. Normale Grundwasserstände wurden an 21 % der Messstellen gemessen (Vormonat 15 %). Niedrige Grundwasserstände hingegen wurden an nur 3 % der Messstellen registriert (Vormonat 3 %). Sehr niedrige Grundwasserstände wiesen ebenfalls nur 3 % (Vormonat 4 %) der Messstellen auf.
Prognose
Aufgrund des überdurchschnittlich nassen Septembers ist bei schnell reagierenden Messstellen bereits ein steigender Trend erkennbar. Aufgrund der zu Ende gehenden Vegetationsperiode und der hohen Bodenfeuchte sind die Ausgangsbedingungen für die Grundwasserneubildung im bevorstehenden hydrologischen Winterhalbjahr (November bis April) günstig.
Der sorgsame Umgang mit unserem Trinkwasser und das Wassersparen ist trotz der aktuell günstigen Situation weiterhin geboten, damit für zukünftige Trockenjahre eine gute Vorsorge getroffen ist.